@book{Keil2000-KEIHUV-3,publisher = {De Gruyter},year = {2000},title = {Handeln Und Verursachen},author = {Geert Keil},abstract = {Wenn wir handeln, greifen wir in den Lauf der Welt ein und f\"uhren Ver\"anderungen herbei, von denen wir zu Recht denken, da\ss sie nicht eingetreten w\"aren, h\"atten wir nicht eingegriffen. Durch menschliche Eingriffe herbeigef\"uhrte Ver\"anderungen machen aber nur einen kleinen Teil dessen aus, was in der Welt geschieht. Der gr\"o\ssere Teil geschieht ohne unser Zutun. Beide Arten von Geschehnissen werden sowohl alltagssprachlich wie philosophisch in kausalem Vokabular beschrieben. Handelnde werden als kausale Urheber eines Geschehens verstanden; zugleich sind die mit Handlungen einhergehenden K\"orperbewegungen kausal in nat\"urliche Verl\"aufe eingebettet: sie haben Ursachen und Wirkungen. Die Studie versteht sich als Beitrag zu einer deskriptiven Metaphysik des Kausal- und des Handlungsbegriffes anhand einer Gegen\"uberstellung von kausaler Handlungstheorie und Handlungstheorie der Kausalit\"at. Der Neuansatz besteht darin, das Verh\"altnis von Kausalit\"ats- und Handlungsbegriff konsequent als eine Gleichung mit zwei Unbekannten zu behandeln. Die Untersuchung besteht aus drei Teilen. Der erste Teil dient einer Darstellung und Kritik der kausalen Handlungstheorie, welche den Kausalbegriff zur Analyse des Handlungsbegriffs verwendet. Ihr zufolge sind Handlungen K\"orperbewegungen, die sich durch eine besondere kausale Genese auszeichnen. Es zeigt sich, da\ss eine sachgerechte L\"osung der internen Probleme dieser Theorie schlecht mit dem weithin akzeptierten Prinzip vom nomologischen Charakter der Kausalit\"at vereinbar ist. Die Auseinandersetzung mit diesem Prinzip steht im Zentrum des zweiten, kausalit\"atstheoretischen Teils des Buches. Nancy Cartwright vertritt die These, da\ss es die strikten empirischen Sukzessionsgesetze, die die nomologische Kausalit\"atsauffassung erfordert, nicht gibt. Diese These wird ausf\"uhrlich gegen Einw\"ande aus der Wissenschaftstheorie verteidigt. Es entsteht ein kausalit\"atstheoretisches Vakuum, dessen Auff\"ullung der dritte Teil dient. Hier wird der kausalen Handlungstheorie eine Theorie der Kausalit\"at gegen\"ubergestellt, die das Explikationsverh\"altnis von \quotedblbasehandeln'' und \quotedblbaseverursachen'' umkehrt: die interventionistische Theorie der Kausalit\"at, derzufolge der gew\"ohnliche Kausalit\"atsbegriff nicht erl\"autert werden kann, ohne den Begriff des absichtlichen Eingreifens in nat\"urliche Verl\"aufe ins Spiel zu bringen. Vorliegende Versionen dieser Theorie sind allerdings von schwerwiegenden Einw\"anden betroffen (Zirkularit\"at, Anthropomorphismus). Um sie zu entkr\"aften, mu\ss die interventionistische Theorie in der richtigen Weise mit der kontrafaktischen Theorie der Kausalit\"at kombiniert werden. Nur so l\"a\sst sich ein begrifflicher Rahmen aufspannen, in dem die durch menschliches Zutun und die ohne menschliches Zutun geschehenden Ver\"anderungen in der K\"orperwelt gleicherma\ssen Platz finden, ohne da\ss neben der gew\"ohnlichen Ereigniskausalit\"at eine zweite Art von Verursachung (\quotedblbaseAkteurskausalit\"at'', \quotedblbaseKausalit\"at aus Freiheit'') angenommen werden mu\ss. }}@